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PROFINET legt die Grundlagen für moderne Edge-Konzepte
EINFACHERE ANBINDUNG

tikale Integration gelten. Sie wandeln zu-
sätzliche Daten aus der Produktion in eine
nutzbare Information um.

Größter Pluspunkt: Mit Edge-Komponenten
lassen sich Daten nahezu in Echtzeit direkt
am Ort des Geschehens bei minimaler Netz-
werkbelastung verarbeiten. Dies hat auch
Charme in Bezug auf die Datensouveränität.
Alle Daten bleiben im Unternehmen und
der Anwender entscheidet, ob die Daten
weitergereicht werden oder nicht.

NEUE WEGE MIT WENIG
AUFWAND

Der große Vorteil von Edge-Lösungen ist,
dass hierfür keine aufwändigen Umpro-
grammierungen oder Updates der eigent-
lichen Automatisierungslösung nötig sind.
Neben einer klassischen Steuerung werden immer häufiger zusätzliche Geräte Es gibt aber noch weitere Anwendungen,
oder Anwendungen benötigt, um z. B. Optimierungen vorzunehmen. Diese je- in der Edge-Ansätze ihre Vorteile ausspielen.
doch schnell und unkompliziert einzubinden, ist manchmal alles andere als ein- Beispielsweise werden Daten manchmal in
fach. Zudem produzieren sie jede Menge Daten, die im Augenblick ungenutzt einer anderen Form benötigt und müssen
bleiben. Edge-Konzepte weisen hier einen interessanten Weg auf – PROFINET- noch einmal aufbereitet werden, etwa um
Technologien unterstützen dabei. Rohwerte zu normieren oder Mittelwerte
zu bilden. Oder bei Inbetriebnahmen steht
Industrie 4.0 hat viele Unternehmen beflügelt, Anbindung von firmenspezifischer Software die SPS bzw. noch nicht alle Funktionen be-
eigene Programme, Services, Geräte oder an- in die existierende Automatisierungswelt ist reit, es werden aber schon Daten von vielen
dere Automatisierungskomponenten zu ent- nach wie vor viel manuelle Arbeit vonnöten. Geräten benötigt. Edge-Konzepte können
wickeln, um ihre Maschinen und Anlagen zu auch erst einmal ohne SPS funktionieren.
analysieren und damit besser zu verstehen. SCHLÜSSELFAKTOR FÜR DIE
Allerdings bleiben nach wie vor 90 Prozent VERTIKALE INTEGRATION STRUKTUR IN DIE
der Daten ungenutzt, weil die Analyse, die Ein- DATENFLUT BRINGEN
bindung oder die Weiterverarbeitung in her- Gleichzeitig ist der Weg zu einer neuen
kömmlichen Automatisierungskomponenten Technologie auch immer ein dynamischer Aber: Jede dieser Edge-Anwendungen be-
zu komplex oder zu unpraktisch sind. Prozess. Um nur ein Beispiel zu nennen: nötigt Daten und zwar nicht irgendwelche,
Noch vor fünf Jahren sah man es als gute sondern diese müssen nutz- und verwertbar
Dabei lohnt sich der Blick auf diesen Daten- Lösung, möglichst viele Daten in die Cloud sein. Für die zunehmende Anzahl von Daten-
schatz. Neben dem eigentlichen Messwert zu leiten, wo diese dann verarbeitet werden quellen sind einheitliche Informationsmodel-
lassen sich hier Trends, wie Energieverbräu- sollten. Mittlerweile hat man aber erkannt, le notwendig. Industrial-Ethernet-Lösungen
che oder andere Langzeit-Diagnosewerte, dass es durchaus Sinn macht, zumindest wie PROFINET lassen sich leicht in bestehen-
erkennen, die typischerweise nicht in einer einen Teil der Daten möglichst nah am Ent- de übergeordnete Unternehmenssysteme
Steuerung ausgewertet werden. Diagno- stehungsort, also am Rand des Netzwerkes, integrieren, darunter MES- und ERP-Systeme
severfahren mithilfe der künstlichen Intel- zu verarbeiten, etwa unter dem Aspekt der (Manufacturing Execution Systems und
ligenz in die SPS einzubinden, ist aufgrund Latenzzeit oder der benötigten Bandbreite. Enterprise Ressource Planning). Daten aus
der Datenmenge und der Algorithmen Und hier kommen Edge-Komponenten ins dem Automatisierungsnetzwerk können in
ebenfalls zu aufwändig. Und auch für die Spiel, die als Schlüsselfaktoren für die ver- Echtzeit von fast überall im Unternehmen zur

8 PI-Magazin 2 /2020