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Bild: Audi AG
PROFINET und OPC UA für die Praxis
DIREKTER
DATENZUGRIFF
Audi A8: Einbau der CFK-Rückwand
am Standort Neckarsulm
Predictive Maintenance ist in aller Munde. Wenn es jedoch an die Umsetzung Von den bewährten Prozessen abzuwei-
in die Praxis geht, scheitern viele Anwender häufig, weil nicht die richtigen chen, kommt für Mayer jedoch nicht in Fra-
Daten zur Verfügung stehen. Dies gelingt jedoch mit der Kombination aus ge: „Unser Qualifizierungsprozess ist sicher
PROFINET und OPC UA, wie ein Beispiel aus der Praxis bei Audi zeigt. sehr aufwendig, aber unsere Kunden er-
warten auch höchste Qualität.“ Zudem kann
„90 Prozent der Daten im Karosseriebau wer- als Puppenspieler, der bis zu zehn Roboter eine reine Betrachtung durch unterschied-
den nicht genutzt oder man kommt nicht tanzen lässt“, beschreibt Mayer die Situation in liche Mitarbeiter verschiedene Ergebnisse
dran“, so die Erfahrung von Mathias Mayer, seinem Bereich. Deshalb ist der Zugriff auf die haben – im Gegensatz zu den gelieferten
Fertigungsplanung Automatisierungstechnik Daten des Roboters so immens wichtig. Daten, die immer gleich sind. „Genau diese
bei Audi in Neckarsulm. Die Konsequenz da- Daten müssen wir nutzen, um die Produkti- DIGITALISIERUNG
raus ist, dass meist ein zusätzlicher Sensor ge- Neben der großen Anzahl der Anlagen er- on und den Prozess zu optimieren“, ist May-
fordert wird. Kein Weg, den Mayer einschlagen schweren auch die verschiedenen Ferti- er überzeugt. Dafür müssen die Prozesse BRAUCHT DATEN
wollte. Die bessere Nutzung der vorhandenen gungsverfahren den Datenzugriff und die datentechnisch so aufgearbeitet werden,
Daten ist für ihn die wichtigste Voraussetzung, Auswertung. Ein Beispiel: Eine Gewichtsre- dass auch ein „Nichtexperte“ beispielsweise Sensorik und Automationslösungen von Balluff
um weniger Stillstandzeiten zu haben und ef- duzierung bei höchster Robustheit lässt sich einen Reibschweißprozess wieder ans Lau-
fektiver zu arbeiten. Dies wird umso entschei- nur über die Kombination von unterschied- fen bringt.
dender, da in naher Zukunft die Komplexität lichen Materialen erreichen. Das bedeutet
der Produktionsprozesse und der Automati- den Einsatz von verschiedenen Verbin- Doch wie kann das in der Praxis funktionie-
sierungsgrad weiter steigen. Doch warum ist dungstechniken. Das reicht von verschie- ren? Die zukünftige Prozesskette im Karos-
die Datenerhebung so schwierig? Ein Blick in densten Schweißverfahren über Klebungen seriebau sieht so aus, dass die entsprechen-
den Karosseriebau am Standort Neckarsulm zum Nieten. Kommt es hier zu einem Sto- den Daten von den Geräten direkt – also
zeigt die Herausforderung. Dort werden die cken in der Produktion, sind Experten für ohne zusätzliche Gateways, schließlich ha-
Modelle A4, A6, A7, A8, R8 und das A5 Cabrio jedes einzelne dieser Verfahren gefragt. Und ben die Roboter genug Kapazitäten – er-
gebaut – rund 2.500 Industrieroboter sind hier dies ist angesichts eines Dreischicht-Be- fasst, integriert und visualisiert werden. Am
im Einsatz. Jede einzelne Anlage wird über triebs extrem aufwendig, da man viele Mit- Ende steht ein Mitarbeiter, der den Prozess
eine SPS gesteuert. „Wir sehen die SPS immer arbeiter schulen und qualifizieren müsste. versteht und gegebenenfalls eingreifen
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Besuchen Sie uns auf der SPS in Nürnberg, 26. – 28. November 2019, Halle 7A, Stand 303 oder unter www.balluff.com
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