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Leichte Integration von PROFINET-Controllern
 Bild: Siemens AG  SCHNELLER ANSCHLUSS                                                       PROFINET





       Viele Gerätehersteller schätzen die leichte Integration von Feldgeräten mit           Conformance Class B
       PROFINET. Bei Controllern sieht die Sache auf den ersten Blick aufwändiger aus,
       da diese zunächst ein Engineering benötigen. Technologieprovider helfen dabei.

       Seit über 20 Jahren besteht die Zusammen-  „Zudem kann die Ethernet- Verkabelung in
       arbeit zwischen dem  Technologieprovider   der Maschine nicht nur für Inbetriebnahme
       Siemens und dem österreichischen System-  und Diagnose der einzelnen Geräte verwen-
       hersteller Bachmann. Im Mittelpunkt steht   det  werden,  sondern  kann  dank  der  priori-
       dabei die Steuerungsfamilie M1, die mit dem   sierten PROFINET-Telegramme gleichzeitig
       PROFINET-Stack von Siemens läuft. Der M1-  und ohne Mehrkosten als Feldbus- Infrastruk-
       Controller kommt bevorzugt in rauen Umge-  tur und als Backbone für Industrie 4.0-An-
       bungen zum Einsatz, bzw. wenn absolute Zu-  wendungen eingesetzt werden“, so Ritter.   Medienredundanz: MRP-Client
       verlässigkeit gefragt ist, etwa in Kraftwerken,
       Windturbinen oder auf Schiffen.    Das Netzwerk wird über GSDML-Dateien im
                                          zentralen Konfigurations- und Programmier-
       Interessant dabei ist u.a. die automatische Ge-  werkzeug SolutionCenter von Bachmann
       rätetaufe  durch Nachbarschaftserkennung.   konfiguriert. Dazu wurde die PNConfigLib
       So gibt es in den Maschinen eines namhaften   von Siemens in das SolutionCenter integ-
       Kunden aus der Lebensmittelindustrie meh-  riert. In der Steuerungssoftware werden die
       rere Pumpen mit PROFINET-Interface, welche   IO-Daten der Devices im Prozessabbild des
       regelmäßig für die Reinigung getauscht wer-  Controllers dargestellt, Qualitätsinformatio-
       den. Dieser rotierende Austausch ist für den   nen und Diagnosealarme werden beim Da-
       Maschinenbetreiber  wesentlich  einfacher   tenpunkt als Status abgebildet.
       geworden, weil die manuelle Taufe der Aus-
       tausch-Pumpe für ihren jeweiligen Einsatzort   Dass die Integration von Controllern so
       überflüssig geworden ist. Die hinzugefügte   reibungslos verlief, ist auch den Entwick-
       Pumpe wird selbst bei laufender Steuerung   lungspaketen für PROFINET-Controller und
       erkannt, getauft, initialisiert und in Betrieb   -Devices seitens Siemens zu verdanken. So
       genommen. „Unser Kunde muss dafür nichts   wurden erst jüngst alle Produkte von Bach-
       programmieren“, äußert sich Helmut Ritter,   mann einem umfangreichen Update in Be-
       Produktmanager bei Bachmann, zufrieden.   zug auf PROFINET unterzogen und zertifiziert.
                                          Als nächsten Schritt in Richtung PROFINET
       „Für die maximale Interoperabilität mit ande-  arbeitet Bachmann derzeit an der Umsetzung
 Shaping the  ren Automatisierungskomponenten setzen   eines F-Hosts, welcher den Betrieb von PROFI-
 Future of Process  wir bereits seit 2005 auf PROFINET. Unsere   safe-Aktoren und -Sensoren an einer sicher-
 Industries  Steuerung kann ohne zusätzliche Hardware,   heitsgerichteten Bachmann-CPU erlaubt.
       rein über Konfiguration, als PROFINET-Con-         www.bachmann.info
       troller und/oder Device betrieben werden.
 Ethernet-APL  Vom Ex-Bereich bis in die Cloud: mit  Als I-Device kann die M1-Steuerung eine
 Reichweiten bis 1.000 Metern und
 einer Übertragungsgeschwindigkeit  Aufgabe auch autonom – also unabhängig
 von 10 MBit/s macht Ethernet-APL  von der Vernetzung – erfüllen“, erklärt Ritter
 den Weg frei für das Internet der
 Dinge in der Prozessautomation. Vor-  weiter. „PROFINET  bietet  hierbei  besondere
 handene Installationen können weiter  Stärken, da einzelne Teilnehmer im Netzwerk
 genutzt und bestehende Anlagen  fehlen oder auch hinzugefügt oder entfernt
 kostengünstig modernisiert werden.
 Mehr Informationenunter  Jahrzehntelange Erfahrung macht  werden dürfen, ohne die Deterministik im
 pepperl-fuchs.com/apl  uns dabei zum kompetenten Partner  Netzwerk zu stören“, so Ritter. Der Anschluss
 auf Ihrem Weg zu Industrie 4.0.           Bild: Bachmann
       erfolgt über vorhandene Ethernet-Ports der
       Steuerungs-CPUs, die dann auch für andere   So sieht mitunter die Praxis aus – aber auch
       Dienste (HTTP, FTP, MQTT etc.) verfügbar sind.   eisgekühlt muss die Steuerung funktionieren.

                                                                                           PI-Magazin 1 /2021  13
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