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IO-Link on PROFINET
IO-Link ist die erste, weltweit standardisierte Technologie, um mit Sensoren und
auch Aktoren zu kommunizieren. Eine neue „Guideline for PROFINET - IO-Link Inte-
gration“ befasst sich mit der nahtlosen Integration der IO-Link Technologie in die
PROFINET-Systemumgebung.
Bereits seit 2007 ist eine Integrationsspezifika- dardisiert, um ein gleiches „look and feel“
tion verfügbar, welche sich im Wesentlichen über Herstellergrenzen hinweg zu erreichen.
mit der PROFIBUS-Integration auseinander-
setzt. Bedingt durch neue Herausforderun- Basierend auf dem „Linking Module“-Konzept 61131-9) definierten Zustand ein. Dies betrifft
gen im PROFINET-Umfeld (Industrie 4.0) und werden die IO-Link Devices bzw. der IO-Link die Aspekte Kommunikationsverhalten, Back-
auch auf Basis von Kundenrückmeldungen Master auf das bekannte PROFINET-Geräte- upverhalten und IO-Link Device Verifikation.
wurde beschlossen, die PROFINET-Integrati- modell abgebildet, d. h. jedes IO-Link Device
on den aktuellen Anforderungen anzupas- wird durch ein IOLD Proxy-Submodul reprä- Input / Output: Jedes IO-Link Device ver-
sen und neue Themen zu adressieren. Die sentiert. Im Wesentlichen beschreibt das Do- fügt über Input / Output-Daten (z. B. Mess-
Schwerpunkte lagen dabei auf einer stär- kument „IO-Link Integration“ ein Mapping der werte), welche auf die Input / Output-Daten
keren Integration, damit der Anwender das IO-Link Funktionalität auf die standardisierte des IOLD Proxy-Submodules abgebildet
IO-Link Device als Teil des PROFINET-Systems PROFINET-Funktionalität repräsentiert durch werden. Das Thema Datengültigkeit aus
erlebt. Auch wurde eine stärkere Standardi- entsprechende Services auf dem „Fieldbus Ap- Sicht von IO-Link wird auf entsprechenden
sierung der Schnittstellen und Funktionen plication Layer“ (FAL). Innerhalb der Mapping PROFINET-Mechanismen (IOxS) abgebildet
gewünscht, um ein ähnliches „look and feel“ Application findet die funktionale Abbildung bzw. jeder Port liefert eine spezifische PQI
über Herstellergrenzen hinweg zu erhalten. statt. Nachfolgend werden die grundlegen- (Port Qualifier Information) an den User.
Zudem wurde eine einfachere bzw. skalier- den Mapping-Regeln kurz erläutert:
bare Engineering-Integration gefordert, da- Channel diagnosis: Die bei IO-Link standar-
mit vor allem die einfacheren IO-Link Devices (Device) Identification: Die Geräte/Modul/ disierte Diagnose wird nahtlos auf die PROFI-
ohne Engineeringaufwand einsetzbar sind. Submodul-Identifikation erfolgt über ent- NET Channel Diagnosis bzw. Extended Chan-
sprechende Identifikatoren (Device ID, Mo- nel Diagnosis abgebildet. Neben einer Reihe
Die PROFINET-Guideline verfolgt das Ziel, duleIdentNumber, SubmoduleIdentNumber von standardisierten Diagnosen stehen auch
dass die Sensoren bzw. Aktoren in einer und I&M Daten). herstellerspezifische Diagnosen zur Verfü-
Form integriert werden, dass sie aus Anwen- gung, welche über eine IO-Link Gerätebe-
dersicht als PROFINET-Devices / Module / Start-up Record: Jeder IO-Link Port kann ent- schreibung (IODD) darstellbar sind.
Submodule wahrgenommen werden. Rele- sprechend konfiguriert werden und nimmt
vante Interfaces und Funktionen sind stan- damit einen durch den IO-Link Standard (IEC Alarms: Der IO-Link Event Typ “Notification”,
welcher z. B. dem Anwender das Erreichen ei-
ner bestimmten Schwelle im IO-Link-Device
Engineering System IO Controller IO Supervisor signalisiert, erzeugt aus PROFINET-Sicht ei-
System- PNIO nen „Process alarm“ mit entsprechenden pro-
Topologie duktspezifischen Zusatzinformationen.
Data records: An dieser Stelle gibt es eine
GSD PROFINET Reihe von standardisierten Funktionalitäten,
(L device)
PROFINET domain PROFINET Device PROFINET Device welche über „Data records“ erreicht werden SMARTER PRODUCT USABILITY
Linking Linking können. An erster Stelle steht hier der IO-
Module A Module B Link Call, welcher das Lesen bzw. Schreiben SMART IST, WENN IHRE DATEN-
IO-Link domain IO- "wireless"
Link von IO-Link Device-Objekten ermöglicht. LICHTSCHRANKE AUCH AUS DER
IODD Port 1 Port 4 Beispielhaft können hier Schaltschwellen auf
IO-Link das IO-Link Device übertragen werden.
PDCT Port 2 Port 3 FERNE DIAGNOSE DATEN LIEFERT!
Offline Inbetriebnahme I&M data: Mit Hilfe der I&M 0 und I&M 5 Funk-
Einbau Die optische Datenübertragungs-Lichtschranke DDLS 508i ermöglicht
tion können Basisinformationen aus einem
IODD IO- eine kontaktlose und ver schleißfreie Übertragung von Daten über bis
Link Feldgerät gelesen werden (Typschild). Diese
IO-Link Devices IO-Link wireless Devices zu 200 m in 100 Mbit/s realtime und bietet erstmals die Möglichkeit der
Funktionalität wurde konsequent auf IO-Link Ferndiagnose über einen integrierten Webserver. Martin Tippmann,
Product Management –
Devices ausgeweitet. D. h. über das Lesen der WELTNEUHEIT Product Center
WELTNEUHEIT
I&M0 (I&M5) Daten des IOLD Proxy sind die Measuring Sensors
10 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 1/2017 www.leuze.de HANNOVER MESSE, Halle 9, Stand G 76
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