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Sichere
Beschichtung
Trotz hohem Automatisierungsgrad sind Lackierereien auf ihre Mitar-
überprüfen, ob nach einem Wechsel der
beiter angewiesen, die z. B. einzelne Verarbeitungsschritte überprü- Pulverfarbe die automatisierte Reinigung
fen. Um deren Sicherheit nicht zu gefährden, setzt das Unternehmen einer Pulverbeschichtungskammer ord-
nungsgemäß erfolgt ist. Solche Situationen
auf PROFINET mit PROFIsafe-Profil. sind sehr gefährlich, und darüber hinaus
kann der Prozess nicht zu lange angehalten
werden, da beschichtete Teile dadurch be-
In einem neuen Projekt des polnischen Expressbestellungen möglich. Insgesamt schädigt oder nutzlos werden könnten.
Unternehmens Adal galt es, den Spagat besteht die Lackiererei also aus jeder Menge
zwischen Sicherheit und den besonde- Förderbändern, Lifts, Verladestationen, au- Als Steuerungen für die Lackiererei werden
ren Anforderungen seitens des Kunden zu tomatisierten Kranportalen, Anlagen für die Geräte der Reihe S7-1500 SPS eingesetzt,
meistern. Dabei ging es um eine Lackiererei chemische Vorbereitung von hergestellten eines davon als F-SPS. Alle Geräte nutzen
im südlichen Polen, in der drei verschiede- Produkten, Pulver- und/oder Nassbeschich- PROFINET, das durch die PROFIsafe-Tech-
ne Gruppen von Produktbreiten und zwei tungsbereichen und aus Öfen zur Wärme- nologie Standard- und Sicherheitskom-
Gruppen mit unterschiedlichen Heizzeiten behandlung. ponenten in einem Netzwerk kombiniert.
im Ofen beschichtet werden. Darüber hi- Aufgrund der Abmessungen der Anlage (ca.
naus sind mehrere Arten von verarbeite- Trotz eines sehr hohen Automatisierungs- 100 x 60 m) und der hohen Streuung von
ten Materialien (Baustahl, verzinkter Stahl, grades ist menschliche Aufsicht erforder- Safety-Signalen wurde beschlossen, für die
Aluminium, Gusseisen), zwei Methoden lich, um einzelne Verarbeitungszellen zu Safety-I/Os kompakte Feldbusmodule der
der Oberflächenvorbereitung (realisiert in bedienen und zu kontrollieren. Beispiels- Baureihe MVK Metall Safety von Murrelekt-
einem 14-Wannen Sprüh-/Tauchwäscher), weise muss ein Techniker mehrmals am Tag ronik zu verwenden. Dabei kommen unter-
drei Beschichtungstechniken (Kataphore- Proben direkt aus einer Wanne entnehmen, schiedliche Arten von Sicherheitssensoren
sebeschichtung, Pulverbeschichtung und bei der automatisierte Kranportale mit Me- zum Einsatz, zum Beispiel Schaltmatten,
ein Mix aus beiden) sowie eine breite Palet- tallprodukten über seinem Kopf hin- und Endschalter, Türschalter mit Zuhaltung,
te von Pulverfarben und Prioritätsmodi für herfahren. Ein weiterer Mitarbeiter muss Lichtvorhänge und Not-Aus-Taster. Alle
18 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 2/2017