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der Kabel sind geschirmt. Zur Integration
dieses Prozessknoten in die Gesamtanlage
wird derzeit bei Elopak jeder Sensor einzeln
verdrahtet. Dies sind 73 Leitungen mit 375
Einzeladern, die abgelängt, abisoliert und
beschriftet werden müssen. Oder anders
ausgedrückt: „Ein erfahrener Monteur benö-
tigt allein zwei Wochen für die Verdrahtung,
ein Einsteiger kann sich aber durchaus vier
Wochen damit beschäftigen“, nennt Klesse
den Umfang der Aufgabe. Zudem ist wäh-
rend dieses Zeitraums auch der Platz in der
Montagehalle blockiert. Der Wunsch lag
nahe, diese Verdrahtung zu optimieren.
IO-Link eröffnet
neue Optionen
Ein Teil des Herzstückes der Abfüllmaschine – der
Ventilknoten. Noch wird jede Leitung einzeln ver-
drahtet – mit IO-Link soll dies einfacher werden.
Zur Herausforderung wird eine neue Technologie immer dann, wenn
nur wenige Stückzahlen benötigt werden und die Sensoren mit der
Jeder kennt den Milch- oder Saftkarton
mit der typischen Giebelform. Bereits vor entsprechenden Anschlusstechnik noch nicht vorhanden sind. Ein
über 100 Jahren wurde das Patent für die-
se Verpackung erteilt, welche inzwischen Anlagenbauer für komplexe Abfüllmaschinen ließ sich davon nicht
weltweit von dem norwegischen Systeman- entmutigen. Schritt für Schritt setzt dieser nun auf IO-Link.
bieter Elopak unter dem Namen „Pure-Pak®“
vertrieben wird. Die Verpackung erfuhr über
die Jahrzehnte immer neue Änderungen,
um Konsumenten besten Produktschutz, wurde 2012 auch das neueste Modell, die Untersuchungen ergaben, dass statt der
Haltbarkeit und Convenience im täglichen E-PS120 A, auf den Markt gebracht, mit der 375 Einzeladern und 73 Leitungen mit IO-
Gebrauch zu garantieren. So zum Beispiel sich sowohl Low Acid- (z. B. Milch) als auch Link nur noch 11 Leitungen nötig wären.
auch bei den Verschlüssen, die auf Elopak´s High Acid-Produkte (z. B. Säfte) in Kartons Dies hätte zugleich den Vorteil, dass der
Packungen immer mit einem Dreh einfach abfüllen lassen. Lieferant des Prozessknotens die Verdrah-
zu öffnen sind. Die Maschine, auf der die tung vornehmen könnte. Dies wäre nicht
Kartons gefaltet, der Drehverschluss appli- In der elf Meter langen und fast vier Me- nur weniger zeitintensiv (weniger als eine
ziert, die Seiten verklebt, sterilisiert, genau ter hohen Anlage sind auf engstem Raum Woche), sondern auch die komplexe Ein-
gefüllt und sicher verschlossen werden, ist verschiedenste Module untergebracht, die stellung der Ventile könnte dann durch den
jedoch alles andere als einfach. vom Auffalten über das Füllen bis zum Ver- Hersteller der Ventile vorgenommen wer-
schließen alle Prozesse abbilden. Besonders den. Abgesehen davon, dass die Einstellung
In den Abfüllanlagen greift eine Aktion in spannend ist der Prozessteil, der oben auf eines einzigen Ventils 15 Minuten kostet,
die andere und geringste Abweichungen, der Maschine sitzt und von dort alle Medien- ließe sich über IO-Link jedes Ventil einzeln
sei es die minimal veränderte Viskosität und Produktströme steuert. Über diesen ansprechen. Damit ließen sich alle Parame-
eines Fruchtsaftes, das starke Schäumen sogenannten Prozessknoten, in dem 34 ter per Software ändern, etwa wenn neue
eines Ananassaftes oder eine andere Um- Ventilköpfe sitzen, laufen beispielsweise der Funktionen benötigt werden.
gebungstemperatur, können den gesamten Stickstoff für die Beaufschlagung kurz vor
Abfüllprozess durcheinander bringen. Dass dem Verschließen der Kartons, das Sauer- „Der Gedanke an IO-Link lag nahe“, erinnert
die Anlage – und dies gilt bei 12.000 Kartons stoffperoxid-Aerosol zum Sterilisieren, Was- sich Klesse, der seit Jahren die Technologie
pro Stunde und bei 24/7-Einsätzen – stabil ser, aber natürlich auch die verschiedenen beobachtete. Aber: „Wir hatten immer die
läuft, dafür sorgen die 130 Mitarbeiter der Produktströme, die abgefüllt werden müs- Schwierigkeit, dass einige Sensoren nicht mit
Elopak EQS am Standort Mönchenglad- sen, also z. B. Saft oder Milch. Der kompakte IO-Link ausgestattet waren“, so Klesse und
bach. „Wir sind das Zentrum für die Elopak- Prozessknoten wird mechanisch vormon- verweist auf die niedrigen Stückzahlen. Zwar
Füllmaschinen, managen das Ersatzteillager, tiert geliefert, jedoch noch nicht elektrisch gilt die E-PS120 A in der Branche als Erfolgs-
koordinieren die Instandhaltung und die verdrahtet. Insgesamt sind in dem Prozess- modell, sie wurde mittlerweile bereits über
Field-Serviceeinsätze weltweit“, zählt Horst knoten 17 analoge Sensoren, 13 Pt100, ein 25 Mal in Europa ausgeliefert, aus Sicht eines
Klesse, Manager Hardware, Electrics & Con- Ventilblock, drei Durchflussmesser und Sensorherstellers ist die Menge an Sensoren
trols, bei Elopak, auf. In Mönchengladbach weitere Sensoren untergebracht. 80 Prozent jedoch gering. „Wir haben tatsächlich manch-
8 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 2/2017